Ausgabe für Violine und Violoncello, bzw. Violine und Klavier.
Band 112 aus der Reihe »exempla nova«.
Alfred
Schnittkes »Stille Musik« für Violine und Violoncello stammt aus dem
Jahr 1979. Die Musik erwächst im langsamen Tempo Lento aus Klängen der
beiden Soloinstrumente, die im weiteren Verlauf immer brüchiger werden.
Ein aufwärtssteigendes Glissando am Ende wirkt wie ein Entschwinden der
Musik ins nichts.
Der Begriff und die Thematik der Weihnacht
tauchen in der Neuen Musik nur äußerst spärlich auf. Eine Ausnahme
bildet Alfred Schnittkes Duo »Stille Nacht« für Violine und Klavier, mit
dem der 1998 verstorbene russische Komponist 1978 ganz explizit eine
Verbindung zur Weihnacht herstellte, indem er das Lied »Stille Nacht«
einer faszinierenden Metamorphose unterwarf. Herausgekommen ist ein
schemenhaftes Umkreisen der berühmten Melodie, die immer introvertierter
zu klingen scheint und dabei eine tiefe Berührung auslöst.
»Der
Sinn des Liedes ›Stille Nacht‹ ist für mich nicht geändert, nur ergänzt
durch jene Verzerrungen, die neue Stimmungselemente hinzubringen, die
aber nicht als beleidigend zu empfinden sind, sondern – wenn auch im
Grunde traurig – noch immer weihnachtlich. Das ist wenigstens eine der
Möglichkeiten, die Komposition zu erklären – ich will keineswegs einem
anderen Menschen diese Perspektive aufzwingen. Es gibt noch andere
Möglichkeiten. Man könnte auch als eine andere, viel simplere Erklärung
behaupten, es handle sich um die Assoziation einer zerbrochenen
Spieluhr. Wer keine Beziehung zu dieser zerbrochenen Spieluhr mehr
herstellen kann, böse wird, sie wegwirft, weist möglicherweise damit auf
eine eigene Zerbrochenheit hin, oder nur auf einen Mangel an
Phantasie.« – Alfred Schnittke
Komponist: Alfred Schnittke.
Format: 7, 4, 4 Seiten.
Verlag: Sikorski SIK1812.
Inhalt:
- Stille Nacht für Violine und Klavier
- Stille Musik für Violine und Violoncello