Ausgabe für 2 Violoncelli.
Im Katalog der Musiksammlung auf der
Königlichen Hausbibliothek im Schlosse zu Berlin (G. Thouret, Breitkopf
& Härtel, Leipzig 1895) steht unter der Rubrik IV. Unerforschtes der
Eintrag: 6395 Duo in F, für 2 Violoncelli (von Graun?). Es handelt sich
um ein sechsseitiges Manuskript eines dreisätzigen Duetts, was
durchgehend in beiden Stimmen im C4 Schlüssel steht. Über zwei
Violoncelli steht dort nichts, auf dem Deckblatt steht Graun (neue
Hand?). Der einzige Hinweis auf die Instrumentierung ist der Akkord im
Takt 111 des ersten Instrumentes im letzten Satz. Dieser ist auf dem
Cello spielbar, auf der Viola da gamba nicht.
Die Hausbibliothek
ist der Nachlass des 1797 verstorbenen Königs Friedrich Wilhelm II. von
Preußen. Dieser Nachlass schlummerte lange vergessen in der Bibliothek
des Berliner Schlosses, wo sie schließlich 1889 wiederentdeckt wurde.
In diesem Konvolut sind zahlreiche Werke der beiden Graun-Brüder
enthalten, da beide am Hofe Friedrichs des Großen tätig waren. Carl
Heinrich (1704 bis 1759) als Kapellmeister und Johann Gottlieb (1703 bis
1771) als Konzertmeister. Die vorliegende Komposition hat viele
Ähnlichkeiten mit Kompositionen von Johann Gottlieb, daher diese
Zuordnung.
Die fehlerfreie Vorlage wurde so übertragen wie
vorgefunden. Für eine Verwendung mit zwei Violoncelli wurden allerdings
die Schlüssel angepasst und die üblichen Wechselstellen eingerichtet.
Komponist: Anonymus (Johann Gottlieb Graun zugeschrieben).
Herausgeber: Olaf Tetampel.
Ausgabe: Spielpartitur.
edition baroque EBA2301.