Gespräche über Musik. Buch, gebunden mit Schutzumschlag, 200 Seiten mit 15 s/w Fotos und einem Personenregister.
Als Menahem
Pressler mit den Berliner Philharmonikern das Silvesterkonzert 2014
spielte, schaute die Welt auf den 91-jährigen Pianisten wie auf ein
spätes Wunder: So hatte man Mozart noch nicht gehört. Und konnte es wohl
auch nicht. Lange war Menahem Pressler vor allem als Pianist des Beaux
Arts Trios bekannt – 53 Jahre hatte das Ensemble Bestand. Nach der
Auflösung des weltberühmten Trios schloss Pressler eine staunenswerte
Spätkarriere als Solist an. Seitdem zelebrieren Stardirigenten wie Kent
Nagano oder Simon Rattle das besondere Spiel dieses Altmeisters:
Lektionen in Schönheit.
Im Gespräch mit Holger Noltze entwickelt
sich das Porträt des leidenschaftlichen Künstlers Menahem Pressler, für
den Musik buchstäblich überlebenswichtig war und ist. Weit spannt sich
der Bogen von den Frei- und Feinheiten der Kammermusik über die Kunst
des Übens und des Zuhörens bis zur Kulturpolitik. Die Autoren denken
über die Vitalität und Bedeutung klassischer Musik ebenso nach wie über
die großen Fragen des Lebens (und der Kunst): Wahrheit, Liebe,
Schönheit, Hingabe, Sinn.
Dies ist das erste Werk über und mit
Menahem Pressler in deutscher Sprache: eine kluge und beherzte
Annäherung an die Frage, warum wir auf Musik in unserem Leben nicht
verzichten dürfen.
Menahem Pressler, 1923 in Magdeburg geboren,
floh 1939 mit seiner Familie nach Palästina. In den 1950er Jahren zog er
in die USA; nach wie vor lehrt er als Professor an der Indiana
University Bloomington. Kaum ein Pianist kann auf eine so lange und
erfolgreiche Konzertkarriere, als Solist und im Ensemble, verweisen wie
Menahem Pressler. Zu seinen zahllosen Ehrungen und Auszeichnungen
gehören u. A. das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse, die Ernennung zum
»Commandeur dans l’Ordre des Arts et Lettres« und der Echo-Klassik-Preis
für sein Lebenswerk.
Holger Noltze ist Musikjournalist und
Professor für Musik und Medien an der TU Dortmund. Er ist mit Features
und Beiträgen im Rundfunk zu hören und schreibt für die Tages- und
Fachpresse. Seit 2013 ist er zudem Sprecher des »Rats für Kulturelle
Bildung«. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher, zuletzt über Wagner und
Verdi (2013). In der Edition Körber-Stiftung erschien 2010 »Die
Leichtigkeitslüge. Über Musik, Medien und Komplexität«.
Edition Körber-Stiftung 9783896841773.