Johann
Sebastian Bach ist 35 und auf der Höhe seines Ruhms. Der geheimnisvolle
Tod seiner ersten Frau und sein unerklärbarer Wechsel vom gefeierten
Hofkomponisten zum unterbezahlten Thomaskantor bleiben eines der großen
ungelösten Rätsel in der europäischen Kulturgeschichte.
Im Mai
des Jahres 1720 begleitet Johann Sebastian Bach als Köthener
Hofkomponist seinen jungen, ihm freundschaftlich verbundenen Fürsten
Leopold zur Kur nach Karlsbad, wo er und sein Orchester zur Attraktion
der anwesenden Aristokraten und Regenten werden. Während er als Virtuose
mit der Geige und am Klavier mit seinen Konzerten und Jagdmusiken
Triumphe feiert, erlebt er eine intensive Affäre mit der 19-jährigen
Sängerin Anna Magdalena Wilcke, einem aufsteigenden Star am Opernhimmel
Europas. Als er nach drei Monaten nach Köthen zurückkehrt, findet er
sein Haus leer. Seine Frau ist tot, bereits begraben, und seine Kinder
sind bei deren Paten untergebracht. Bach, der von der Krankheit seiner
Frau Maria Barbara nichts gewusst hat, macht sich auf die Suche nach der
Ursache und den Umständen ihres Todes und stößt dabei auf ein sein
Leben zutiefst erschütterndes Geheimnis, das er unentschlüsselbar, wie
er glaubt, in eines seiner berühmtesten Werke einschließt, in die
Ciaccona für Solovioline, den leidenschaftlichen Höhepunkt seiner
gesamten Geigenliteratur. Er heiratet seine Geliebte, die daraufhin ihre
kometenhafte Karriere beendet, und wird Thomaskantor in Leipzig, wo er
bis zu seinem Tod mit 65 bleiben wird.
Verlag: Braumüller Literatur und Sachbuch 9783992001187