Acht Lieder für Sopran und Streichquartett. Schwierigkeitsgrad: schwer.
Auftragswerk der Schwetzinger Festspiele.
»Als
Juliane Banse mich fragte, ob ich für sie und das Cherubini-Quartett
einige Lieder von Felix Mendelssohn Bartholdy bearbeiten könnte, wusste
ich gleich, dass ich beim dritten Umgang mit Liedern eines anderen
Komponisten in Form einer Transkription des Klavierparts für
Streichquartett anders verfahren müsste als bei den vorausgegangenen. In
dem neuen Stück ›... oder soll es Tod bedeuten?‹ (die letzte Zeile des
Liedes ›In dem Mondenschein im Walde‹) habe ich sechs Intermezzi für
Streichquartett dazu komponiert, die die Lieder miteinander verbinden:
Reflexionen in meiner musikalischen Sprache über ein bereits gehörtes
oder folgendes Mendelssohn-Lied, Nach-Gedanken oder vorauseilende, durch
die mich, in kurzen Anklängen, fortschreitend Teile aus dem letzten
Lied ziehen, dem Fragment ›Warum sind denn die Rosen so blass‹, mal in
das strukturelle Geschehen eingewoben oder es durchbrechend oder
kontrastierend eingeschnitten.
Um auch gedanklich einen Zusammenhalt
zu schaffen, habe ich acht Lieder und ein Fragment nach Gedichten von
Heinrich Heine ausgewählt (›Was will die einsame Träne‹, ›Mein Liebchen,
wir saßen beisammen‹ und das Fragment ›Warum sind denn die Rosen so
blass‹ sind noch nicht im Druck erschienen und wurden mir
dankenswerterweise von der Staatsbibliothek Berlin zur Verfügung
gestellt).
Die Bearbeitung für Streichquartett geht über eine
bloße Transkribierung weit hinaus. In einigen Liedern, vor allem in den
Strophenliedern ›Auf Flügeln des Gesanges‹, ›Allmählich im Traume‹,
›Mein Liebchen, wir saßen beisammen‹ bin ich vom Klaviersatz sehr
abgewichen und habe viel dazukomponiert, ohne in die Mendelssohnsche
Harmonik einzugreifen, um sie dadurch auch gegen meine eigene
Gedankenwelt abzugrenzen, die dann immer wieder von Fragmenten des
Mendelssohn-Fragments aufgebrochen wird.« – Aribert Reimann.
Komponist: Felix Mendelssohn Bartholdy.
Komponist/Arrangeur: Aribert Reimann.
Textdichter: Heinrich Heine.
Ausgabe: Partitur und Stimmensatz.
Format: 124 Seiten.
Aufführungsdauer: 24 Min.
Verlag: Schott Music ED8762.