Ausgabe für Klavier.
Natürlich schaut niemand beim Klavierspielen
auf die ziselierten Schmuckrahmen, die sich um alle preziösen Raritäten
von »Breitkopf Archiv« ranken. Etwas Muße zum Betrachten der
Breitkopfschen Editionskunst im 19. Jahrhundert muss schon sein.
Der
Reprint der Erstausgabe der Consolations aus dem Jahr 1850 macht eines
der liebenswertesten Klavierwerke Liszts in seiner Originalgestalt
zugänglich. Wie bei den meisten Werken des Komponisten ist die
Entstehungsgeschichte recht undurchsichtig. Der hier vorgelegten
Erstausgabe kommt in diesem Zusammenhang besonderer Quellenwert zu, da
Liszt die Herausgabe selbst sorgfältig überwacht hatte und sie
demzufolge die Grundlage aller künftigen Editionen bildete. Der reich
verzierte Innentitel und die farbige Schmuckbordüre, die die Notenseiten
umrahmt, dokumentieren eindrucksvoll den hohen künstlerischen und
editorischen Standard der Notenausgaben des Verlages Breitkopf &
Härtel in der Mitte des vorigen Jahrhunderts. »Dass die verdienstvolle
Verlagshandlung derlei Werke nur in elegantester und geschmackvollster
Weise ediert, ist so bekannt, dass es hier kaum der Erwähnung bedurfte«
heißt es in einer zeitgenössischen Kritik der Ausgabe. Ein instruktives
Nachwort von Joachim Draheim vermittelt Informationen zur
Entstehungsgeschichte und zur Rezeption der Komposition.
Komponist: Franz Liszt.
Verlag: Breitkopf & Härtel EB 8304.