Buch mit 292 Seiten aus der Reihe »Forum Musikpädagogik«, Bd.127, herausgegeben von Rudolf-Dieter Kraemer.
Streicherklassenunterricht
ist heute eine weit verbreitete Unterrichtsform, bei der Schülerinnen
und Schüler eines der Instrumente Violine, Viola, Violoncello oder
Kontrabass gemeinsam im Klassenverband erlernen. Da sich der Unterricht
in Deutschland aus der Praxis heraus entwickelte und im Rahmen eines
»Klassenmusizierbooms« trendartig ausbreitete, herrschen heute
vielfältige Ansichten über die Unterrichtsform. Bislang wurde
Streicherklassenunterricht weder historisch noch systematisch
untersucht. Dieser Aufgabe widmet sich Katharina Bradler mit dem
vorliegenden Buch.
In einem geschichtlichen Teil zeichnet sie die
Entwicklung der Unterrichtsform von den Anfängen bis in die Gegenwart
nach. Dabei werden fehlerhafte Überlieferungen aufgedeckt und wichtige
Unterrichtsprinzipien dargestellt. Der zweite Teil richtet den Blick auf
die Gegenwart in Deutschland und trägt vielfältige Informationen
zusammen: Wichtige Begriffe werden geklärt, ausgewählte Modelle führen
Möglichkeiten der praktischen Umsetzung vor Augen, Lehrwerke
verdeutlichen Herangehensweisen im Unterricht. Auf der Grundlage der
gewonnenen Erkenntnisse erschließt die Autorin didaktische Prinzipien.
Im dritten Teil weisen Perspektiven auf mögliche Probleme und Chancen
der Unterrichtsform hin. Dies soll zur Qualitätssicherung und zur
konzeptionellen Weiterentwicklung von Unterricht mit Streicherklassen
beitragen.
Katharina Bradler studierte Literaturwissenschaft,
Philosophie und Musikpädagogik in München sowie Instrumentalpädagogik in
Osnabrück. Sie unterrichtete an verschiedenen Musikschulen und lehrte
Fachdidaktik Violine/Viola u.a. an der Hochschule für Künste Bremen.
Derzeit ist sie als freie Instrumentalpädagogin, Lektorin und
wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität der Künste Berlin
tätig. Dort promovierte sie mit dieser Schrift bei Prof. Dr. Ulrich
Mahlert.
Wißner-Verlag 9783896399632