Buch, Broschur, 120 Seiten.
Ein Essay über Luigi Cherubinis Oper Médée.
Ein
unvorhergesehener Theaterwechsel sorgte dafür, dass Cherubinis Oper
Médée nicht, wie es der Auftrag an den Librettisten François-Benoît
Hoffman ursprünglich vorsah, als durchkomponierte Tragédie lyrique,
sondern als Opéra comique mit gesprochenen Dialogen herauskam. Diese
Fassung der Uraufführung vom 13. März 1797, die durch die Bearbeitung
Franz Lachners im 19. Jahrhundert verfälscht und verdrängt wurde, konnte
2006 wiederhergestellt werden. In der kritischen Ausgabe von Heiko
Cullmann fand dieses Schlüsselstück einer Zeitenwende mittlerweile
seinen verspäteten Weg ins Repertoire.
Die originale Werkgestalt
offenbart eine spektakuläre Struktur. Die Konfrontation von Musik und
gesprochenem Wort erscheint als semantisch brisant aufgeladen. Luigi
Cherubini – das arbeitet Médée – Poetin der Grausamkeit heraus – tritt
als revolutionärer, modern inspirierter Opernkomponist auf. Günter Neds
Studie versteht sich auch als Beitrag zur Grausamkeit als ästhetischer
Kategorie.
Autor: Günter Ned.
Format: Broschur, 120 Seiten.
ISBN: 9783793141990.
Verlag: Boosey & Hawkes BBC3502.