Die Entdeckung der Leidenschaft. Buch.
Monteverdi war der
erste, der dem Menschen ermöglichte, von sich selbst zu singen.
Verlassene Frauen und verunsicherte Helden können nun ihre Gefühle auf
die Bühne bringen. Sehnsüchte und Leidenschaft nehmen Gestalt an: in
einer natürlichen Sprache der Musik. Jenseits der Vorgaben von Stil und
Konvention entdecken Individuen die Möglichkeit, ihre Affekte
auszudrücken. Subjektiv. Ungebunden. Radikal in der Konzeption neuer
Klänge. Auch in der Kritik der Tradition. So eröffnet Musik
Alternativen. Töne berühren den Körper. Ihre Kombination ist nicht mehr
bloß geistige Übung für Gelehrte. Sinnlichkeit ersetzt das Kalkül der
Vernunft.
Erfordert Mut auch auf Seiten der
Interpreten: Kraft und Lust, sich Dissonanzen auszusetzen, die doch
immer wieder zurückfinden. Zur Harmonie des Himmels, zum Einklang des
liebenden Paares.
Michael Heinemanns Buch
nähert sich Monteverdis Musik aus der Perspektive des Hörens. Aus der
Verbindung der Erfahrungen aus Kulturgeschichte und der musikalischen
Praxis entsteht so ein Bild dieser Zeitenwende in der Musik.
Autor: Michael Heinemann.
Ausgabe: Buch.
Format: Hardcover mit Schutzumschlag, 178 Seiten.
Sprache: deutsch.
Verlag: Schott Music ED22767.
Inhalt:
- »Ich singe, also bin ich«: Orfeos Welt-Entwurf
- Madrigale: Die Entdeckung der Leidenschaft
- Notation und Differenz
- Kirchenmusik, Kontrapunkt und Kalkül
- Experimente im Klangraum: Die Marienvesper
- Klangreize
- Weinende Frauen
- Il Ritorno d’Ulisse: Die Selbstfindung des Menschen
- L’Incoronazione di Poppea, oder: Amor vincit omnia
- Stationen von Leben und Werk
- Anmerkungen
- Literaturhinweise
- Abbildungsverzeichnis